Erfahrungsgemäß gibt es drei Rotwein Philosophien in der Rioja, die ganz klassische Linie, meist ausgebaut als Crianza, Reserva & Gran Reserva, mit viel Charakter & Power. Dann gibt es die Bodegas die zwar so arbeiten, allerdings schlankere, filigrane Weine machen. Zuletzt gibt es noch die vorliegende Stilistik, Winzer die sich nicht scheuen neue Wege zu gehen und spannende Weine hervorbringen, die das Sommelier Herz höher schlagen lassen.

Es fängt schon an mit der Wahl der Rebsorten. Wir haben einen Cuvée aus Graciano, Garnacha, Tempranillo & Mazuela, also fast alles was zugelassen ist, der Clou ist aber, dass wir nicht wie üblich einen Tempranillo Wein haben, der etwas der anderen Rebsorten zugemischt hat, sondern eben ein Graciano mit etwas Garnacha, Tempranillo & Mazuelo.

Graciano gilt bei den Winzern als Grazie, oder gar als Primadonna, denn im Berg ist sie sehr wählerisch und gibt auch in guten Jahren nur wenig Ertrag. Dies ist auch der Grund, dass die Rebfläche immer weiter geschrumpft ist. Was aus Konsumenten Sicht aber egal ist, denn wenig Ertrag, heißt zumeist hohe Qualität der bleibenden Trauben.

So auch hier. Die Trauben werden per Hand geerntet, noch einmal selektiert in der Bodega und dann als ganze Cluster gepresst und fermentiert. Danach folgt eine schonende Bâtonnage für 20 Tage, anschließend wird der Wein in 700 Liter Foudres und Eichenfässern für 16 Monate ausgebaut, anschließend Flaschenlagerung für 3 Jahre.

Zusammengefasst, eine filigrane „Reserva“ mit Ausbau im Großen Fass, mit Diva Allüren, aber sehr zugänglich und schmackhaft.

Farbe: brillantes Kirschrot mit violetten Reflexen

Aroma: intensive Noten von Schwarze Beeren, Kakao, etwas Lakritze, Balsamischer Nachhall & feine Röstaromen

Geschmack: Kraftvoll, elegant & langanhaltend